[Autor*in ist von unserer Schule und ist der Redaktion bekannt]

Schüler/-in sein ist oft nicht einfach. Früh aufstehen, lernen, Hausaufgaben, Druck von den Lehrern oder Eltern und vieles mehr. Man selbst spielt jedoch oft ebenfalls eine entscheidende Rolle. Man steht sich selbst bei der Arbeit oder dem eigenen Erfolg im Weg. Jedoch schiebt man es gern auf sein Umfeld und gesteht sich seine Fehler nicht gern ein.

Von den Eltern bekommt man ständig zu hören, nicht so oft am Handy zu sein, sich mehr auf das soziale Umfeld und die Schule konzentrieren. Was sie jedoch nicht verstehen wollen, ist, dass unser soziales Umfeld mittlerweile leichter durch das Handy erreichbar ist: Mit Freunden schreiben und durch soziale Medien bekommen heute die meisten Jugendlichen Informationen oder Kontakte zu anderen.

Die Konzentration der Schule gegenüber lässt teilweise jedoch tatsächlich nach. Viele Jugendliche versinken in ihrem Handy und ihrer Freizeit. Leider sind neben Handys auch Drogen, Alkohol, falsche Freunde und psychische Krankheiten die Ursache für vernachlässigendes Verhalten. Einige verlieren jeglichen Bezug zur Realität und wenden sich allem ab, was ihnen jemals Freude bereitet hat. Demzufolge baut auch die schulische Leistung ab. Der Druck von Mitmenschen und Autoritätspersonen wird größer, ein möglicher Schulwechsel steht bevor oder Ähnliches.

Jedoch passiert es auch andersrum. Die besonders guten Schüler/-innen bauen sich selbst Druck auf. Immer gute Noten zu schreiben, der Stolz der Familie zu sein, Lehrerliebling oder Klassenbeste/-r zu sein und zu bleiben, hält diese Schüler/-innen auf Hochspannung. Stundenlanges lernen gehört bei ihnen zum Alltag. Sie haben Angst, eine Enttäuschung zu sein, Fehler zu machen und somit an Wertschätzung anderer oder Selbstwertgefühl zu verlieren.

Die „Mittelschicht“, in der sich die meisten Schüler/-innen befinden, hat jedoch auch ihre dunklen Seiten. Nach stundenlangem Lernen trotzdem nicht der/die Beste/-r zu sein ist frustrierend. Der/Die schlechteste/-r ist man jedoch auch nicht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass jegliche Art von erbrachten Leistungen ein Problem mit sich trägt. Hier wäre deshalb ein guter Zeitpunkt zu sagen, dass du mehr bist als deine Noten! Eine Zahl definiert nicht deine Persönlichkeit, deine zwischenmenschlichen Beziehungen oder dein Leben. Schule und eine gute Bildung sind wichtig, ich denke da sind wir uns alle einig. Jedoch zerstört eine oder mehrere schlechte Noten nicht deine Zukunft. Ich verstehe, dass man sehr selbstkritisch sein kann oder eben auch nicht, jeder Mensch ist anders und geht anders mit Niederlagen um. Die Schule ist jedoch ein System, das nicht jede Stärke eines Individuums repräsentieren kann. Manche sind gut in Mathe, manche sind begabter in Naturwissenschaften oder Sprachen. Einige Ausnahmefälle beherrschen alles. Im Allgemeinen ist man jedoch nicht gut in allem. Man kann alles versuchen zu erlernen, jedoch hat man nicht immer Erfolg dabei. Das ist aber okay so. Wir als Schüler/-innen haben noch unser ganzes Leben vor uns. Wir sind keine kleinen Erwachsenen! Wir sind Kinder. Jedoch haben wir unsere Zukunft in der Hand. Die Schule sollte jedoch keinen Einfluss darauf haben, wie wir uns entwickeln. Viele entwickeln Depressionen oder Essstörungen aufgrund von Schulstress, wiederum andere setzen sich viel zu hohe Ansprüche, die gar nicht erfüllbar sind. Falls jemand das sehen sollte, auf den das, was ich in den letzten Zeilen beschrieben habe, zutreffen sollte, bitte sucht euch Hilfe. Es ist keine Peinlichkeit oder ein Zeichen von Schwäche, nach Hilfe zu fragen. Falls man in einem Fach nicht hinterherkommt, gibt es Nachhilfe, falls man an Depressionen leidet, gibt es so viele Anlaufstellen, um nach Hilfe zu fragen. Im ersten Moment scheint es unangenehm wegen schulischen Leistungen oder schulischen Auswirkungen auf die mentale Gesundheit nach Hilfe zu fragen, jedoch zahlt es sich aus.

Leider greifen meistens Lehrer und Eltern eher zu Strafen als zu respektvollen, verständnisvollen Gesprächen. Meines Erachtens bringen Strafen nichts. Jedes Verhalten hat einen Grund und viele Kinder brauchen gerade in der Schule einfach verständnisvolle Lehrer. Natürlich ist die Erziehungswissenschaft ein Teil des Lehramt-Studiums und Lehrer sollen klare Gebote und Verbote aufstellen, jedoch sollten Einzelfälle, die sich nicht daran halten können, ein respektvolles Gespräch führen, statt bestraft zu werden. Meistens bewirkt es mehr, Jugendlichen konstruktiv ins Gewissen zu reden, als sie zu bestrafen, denn Bestrafungen machen sie meistens nur noch rebellischer.

Ich hoffe, ich konnte mit diesem kleinen, nicht ganz ausführlichen Text manche zum Nachdenken anregen. Aber auch dazu, Stolz zu sein auf sich selbst und was man bisher erbracht hat. Es kann nicht immer bergauf gehen. Auch nicht in der Schule. 

– Anonym

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(Titelbild: Black Salmon / Shutterstock)