Lateinprofil 

Sprachliches Profil am Gymnasium.

wahlfach Latein 8.-10. Klasse

Am Staufer-Gymnasium können Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klasse Latein als mögliches Wahlfach wählen (sprachlicher Zug). Das Wahlfach Latein führt in drei Schuljahren zum Latinum in der 10. Klasse.

Welche Pluspunkte bietet die Entscheidung für Latein?

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Latein ist eine Reise in die Antike

Im Unterricht lernen wir den Alltag der Menschen in der Antike kennen. Wie haben sie gewohnt, was haben sie gegessen, wie habe sich die Menschen in der Antike gekleidet? Dabei erfahren wir mehr darüber, was die Menschen vor 2000 Jahren gedacht haben, worüber sie gelacht haben, wovor sie Angst hatten, woran sie geglaubt haben. Wir betrachten die Treffpunkte einer antiken Stadt und erkennen, was die Menschen dazu gebracht hat, ins Theater, zu Gladiatorenkämpfen oder in die Thermen zu gehen. Latein war zudem im Mittelalter die Verkehrssprache in Europa und in der Frühen Neuzeit die Sprache des gebildeten Bürgertums in Deutschland. Damit ist sie ein unerlässlicher Schlüssel zum Verständnis der Antike. 

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Latein fördert und fordert logisches Denken

Die lateinische Sprache ist eine sehr logisch aufgebaute Sprache. Dadurch fördert und fordert sie das logische Denken. Häufig ähnelt das Entschlüsseln eines lateinischen Satzes dabei sogar einer mathematischen Knobelaufgabe: Jedes Wort, ja jede Endung wird genau untersucht und dann ins Deutsche übersetzt. Hierbei werden die Geduld und der Spaß am Denken immer wieder belohnt.

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Latein erhöht das Sprachverständnis und das Ausdrucksvermögen

Da lateinische Wörter oft mehrere Bedeutungen haben, muss der Lernende die passende Bedeutung auswählen, damit der  Sinn eines Satzes verständlich wird. Dann wird die Übersetzung des Satzes besonders treffend erfasst. So wird auch die Ausdrucksfähigkeit im Deutschen geschult. Durch die Fremdwörter, die aus der lateinischen Sprache abgeleitet wurden, erweitert sich der Wortschatz. All das zusammen hilft, mit Sprache reflektiert und sicher umzugehen, im Deutschen, aber auch in anderen Sprachen.

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Latein- eine Schulung von Geduld und Knobelpower

Die Unterrichtssprache im Lateinunterricht ist immer Deutsch. Dies ist ein Vorteil für stillere oder nicht so spontane Schüler*innen, die sich nicht trauen, in einer fremden Sprache vor anderen viel zu sprechen. Anders als in den modernen Fremdsprachen muss weder erlerntes Wissen (z.B. die fremde Sprache) sofort beim Antworten im Unterrichtsgespräch aktiv angewendet werden (indem man z.B. möglichst fehlerfrei die Sprache spricht) noch müssen besondere Ausspracheschwierigkeiten bewältigt werden. Vielmehr sind Geduld und Ausdauer beim logischen Kombinieren gefragt.

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Latein - eine tote Sprache?

Natürlich stimmt es, dass heute nur noch sehr, sehr wenige Menschen leben, die Latein sprechen (können). Doch das heißt aber noch lange nicht, dass die lateinische Sprache gestorben ist! Was manche nicht wissen: Die deutsche Sprache selbst ist stark durchsetzt mit Begriffen, die aus dem Lateinischen kommen. So sind Begriffe wie Abitur, Computer, Audio, Fakt, Transaktion, Adapter, Tempo, direkt aus dem Wortschatz der Römer abgeleitet. Auch die englische Sprache enthält bis zu 50% Wörter, die vom Lateinischen abstammen, wie z.B. beautiful, crime, to provoke, empire, patient, tent, copy und noch viele mehr.

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Latein fördert das Fremdsprachenlernen

Noch lebendiger ist Latein allerdings in den romanischen Sprachen. Spanisch, Italienisch, Französisch, Rumänisch und Portugiesisch sind die modernen “Kinder” des Lateins. Wer Latein gelernt hat, wird sich diese Sprachen viel leichter aneignen, da sowohl der Wortschatz fast vollständig aus der antiken “Muttersprache” entlehnt ist, als auch die grammatischen Strukturen sich ähneln. Latein hilft somit beim Erlernen dieser Sprachen.

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Latein ist eine auf der Universität nützliche und zum Teil notwendige Qualifikation

Die Schüler erwerben mit dem Lateinunterricht sehr nützliche Kenntnisse für akademische Standardfächer (etwa Jura, Medizin, Pharmazie, Englisch, Deutsch). Mit dem Latinum haben sie eine notwendige Qualifikation für diverse Studienfächer  (wie etwa Philosophie, Theologie, Geschichte, Französisch, Spanisch, Archäologie, Ethnologie etc.) in der Tasche.

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Latein macht Spaß

Nicht nur kontinuierliche Arbeit und daraus folgende erfreulichen Ergebnissen, sondern auch Lernspiele, Aktionen (z.B. Kochen wie die Römer) und Exkursionen (z.B. nach Hechingen-Stein und nach Rom) fördern den Spaßfaktor am Fach Latein.

Organisatorisches

  • Der Lateinunterricht in Klasse 8-10 findet grundsätzlich 4-stündig statt. Um dem Erwerb des Latinums zu erleichtern, kommt in Klasse 10 meist eine fünfte Stunde dazu, die andere Schüler parallel in Mathematik, Deutsch, Englisch oder Französisch belegen.
  • Der Lateinunterricht gliedert sich in zwei Phasen: 1. die Phase des sog. Sprachenerwerbs, in der wichtige Grundlagen zur Grammatik (Wort- und Satzlehre) gelegt werden; 2. die Lektürephase in Klasse 10, in der mit der Cicero-Lektüre auf das Latinum vorbereitet wird.
  • Das Latinum findet im Frühjahr der 10. Klasse in schriftlicher und mündlicher Prüfung statt: Dadurch haben die Lateiner den Vorteil, dass sie früh vor dem Abitur kennen lernen, wie man sich auf eine Prüfung vorbereitet und in einer Prüfungssituation handelt.
  • Latein kann nur ab der 8. Klasse gewählt werden, ein späterer Einstieg ist nicht mehr möglich.
  • Nur wer Latein in den Klassen 8-10 belegt hat, kann Latein in der Oberstufe (Basisfach/Leistungsfach) fortführen.

Tipps in Bezug auf eine Wahlfachentscheidung für oder gegen Latein:

  • Noten in beiden bisher gelernten Fremdsprachen bis „3“ sprechen eher für eine Wahl von Latein, eine „4“ in Englisch oder Französisch eher dagegen.
  • Latein bedarf regelmäßigen Lernens von Vokabular und Formen (Grammatik). Diese Bereitschaft sowie der Wille zum regelmäßigen Üben/Erledigen von Hausaufgaben führen zum Ziel; ist diese Bereitschaft nicht da, so bleibt das Erlernen von Latein „ein frommer Wunsch“.
  • Beratung in Bezug auf die Profilwahl ist möglich
     – durch die Lateinlehrkräfte an der Schule: Frau Dr. Dillinger, Frau Hecht, Herr Thomas
    – durch die Klassenlehrer bzw. Fremdsprachenlehrer
    – durch den Beratungslehrer an der Schule (Herrn Linster)
  • Die Entscheidung für oder gegen Latein sollte nicht getroffen werden, weil ein bestimmter Mitschüler(in) dieses Fach wählt oder nicht wählt! Wichtig ist, was dich interessiert und was deine Fähigkeiten sind!