Interview mit Clemens Leiß und Mara Deufel –

In diesem Interview verraten die beiden neuen Schülersprecher, Clemens Leiß und Mara Deufel, ein paar Details über ihre Pläne für das laufende Schuljahr, ihre Meinungen zu bestimmten Änderungen an unserer Schule und mehr zu aktuellen Themen rund um das Staufer-Gymnasium.

Von Vivienne Feller, Schülerzeitungsredaktion

SZR: So, dann stellt euch am besten einfach kurz vor.

Mara: Also, ich bin Mara Deufel, komme aus Aach-Linz, bin 15 Jahre alt, gehe hier in die zehnte Klasse und bin stellvertretende Schülersprecherin.

Clemens: Ich bin Clemens Leiß, komme aus Pfullendorf, bin 17 Jahre alt und bin diesjähriger Schülersprecher.

SZR: Was würdet ihr als eure größte Stärke bzw. größte Schwäche bezeichnen?

Clemens: Ich denke, meine größte Stärke ist Organisatorisches. Also, mir liegt es Dinge zu organisieren und auch umzusetzen. Dabei hab ich auch kein Problem damit bei Leuten anzufragen, was sich denn wo machen ließe, auch bei Firmen oder örtlichen Institutionen. Meine größte Schwäche … ich kann manchmal sehr störrisch sein, gerade wenn ich denke, dass etwas so nicht funktioniert. In solchen Fällen kann es einfach sehr schwer sein, mich von anderen Meinungen zu überzeugen.

Mara: Meine größte Stärke ist meine Zielstrebigkeit. Ich setze eigentlich immer das um, was ich mir vorgenommen habe und was ich möchte, eben weil ich weiß, was ich erreichen will und wie ich es am besten machen kann. Eine Schwäche von mir wäre vielleicht, dass ich oft ungern auf Meinungen, die ich nicht nachvollziehen kann, eingehe, aber da arbeite ich dran.

SZR: Du hast eben erwähnt, dass du deine Ziele eigentlich immer erreichst. Was hast du dir denn als Schülersprecherin für dieses Jahr vorgenommen?

Mara: Mir ist wichtig, dass die alten Sachen wieder aufgegriffen werden, also gerade einige Events, die über die Corona-Zeit vergessen wurden, wieder zum Leben erwecken. Zudem liegt mir ein besseres Miteinander am Herzen, weil ich finde, dass das oft zu kurz kommt, auch wenn es immer so groß angepriesen wird. Dabei sollte dann eine Interaktion zwischen Schülern und Lehrern nochmal neu eingebracht werden.

Clemens: Für mich ist es eben auch wichtig, die SMV wieder ins Laufen zu bringen, da das ja die letzten Jahre deutlich zu kurz kam. Dabei sollte man eben die alten Dinge wieder ankurbeln und schauen, dass alles wieder funktioniert wie davor. Zusätzlich ist die Kommunikation und das Verhältnis zur neuen Schulleitung mir sehr wichtig, vor allem, dass diese Punkte von Anfang an beachtet werden, was bisher aber auch total gut funktioniert. Das heißt natürlich nicht, dass wir als SMV jetzt alles machen können, wie wir wollen, aber zumindest werden unsere Anliegen immer direkt auch angehört und als Meinung aufgenommen.

SZR: Da ihr jetzt beide das Thema “Kommunikation und Miteinander” aufgebracht habt – gibt es Dinge, die euch an unserem aktuellen Schulklima stören?

Mara: Im Großen und Ganzen eigentlich nicht, aber es gibt eben doch diese Aufteilung in Oberstufe, Mittelstufe und Unterstufe und dabei bemerkt man doch schon starke Unterschiede, weil der Kontakt zwischen den Stufen fehlt und man kaum etwas miteinander zu tun hat. Klar, es gibt Angebote wie AGs und Mittagsbetreuung, aber ich selbst hab da auch schon gehört, dass die jüngeren Schüler sich nicht wohlgefühlt haben, weil die Älteren sich nicht wirklich um sie gekümmert haben, sondern ständig nur am Handy saßen. Und mich stört das eben, weil ich möchte, dass man gerne zur Schule kommt und keine Angst vor den Größeren haben muss.

Clemens: Meiner Meinung ist das auch wirklich ein wichtiger Punkt, gerade auch in der SMV, denn da soll ja auch ankommen, was die jüngeren Schüler wollen. Ich kenne das selbst noch von früher, da hab ich mich eher abgehängt gefühlt, weil die SMV größtenteils von den Älteren übernommen wurde. Dabei gehen die Wünsche der Unterstufe aber verloren. Und zum Schulklima: Ich denke das war die letzten Jahre eigentlich recht gut, relativ entspannt, aber es ist in gewisser Weise stehen geblieben. Es hat sich nicht verschlechtert, aber eben auch nicht verbessert, dabei gab es bestimmte Dinge, die hätten anders und besser kommuniziert werden können. Und genau in dem Punkt müsste man eben schauen, wie man daran arbeitet, um Dinge zu verbessern.

SZR: Was wäre denn dann ein Thema, was für euch oberste Priorität in Bezug auf Zusammenarbeit zwischen Lehrern, Schülern und Eltern hat?

Clemens: Wir hatten ja auch erst diese beiden Streitthemen, die in der SMV besprochen wurden. Wir haben unsere Wünsche weitergegeben und damit einen Lösungsansatz in die GLK eingebracht, auch wenn die Entscheidung nicht ganz zufriedenstellend für uns ausgefallen ist. Gerade das bietet uns die Möglichkeit zu schauen, wie wir in diesem Bereich weitergehende Veränderungen schaffen, z.B. indem man die Themen öfter wieder anspricht und nicht nachlässt sich für die Wünsche der Schüler einzusetzen, gerade dann auch in der Schulkonferenz.

Mara: Gerade in der Schulkonferenz würde ich mir ein Meinungsbild der Lehrer einholen wollen, weil wir natürlich vor allem die Meinung der Schüler mitgeteilt bekommen und die Meinung der Lehrer dann oft außen vor gelassen wird. Dabei ist es eigentlich total wichtig, die Ansichten der Lehrer nachvollziehen kann, auch wenn es nur in kleinen Konfliktfällen ist. Da muss einfach offener kommuniziert werden.

SZR: Und was hebt euch von euren Vorgängern ab? Was macht ihr anders als frühere Schülersprecher es getan haben?

Mara: Es wurden oft viele Versprechen von neuen Ideen gemacht, die aber nicht umgesetzt wurden. Wir wollen uns aber dafür einsetzen, dass das Alte überhaupt wieder aufgenommen und weitergeführt wird, vor allem weil es uns gar nicht möglich ist, so viel zu verändern. Um wirklich große Veränderungen durchzusetzen, bräuchte man viel mehr Zeit als nur dieses eine Schuljahr, weil solche Dinge wirklich lange diskutiert werden müssen. Daher ist es mir wichtig, das Alte aufrechtzuerhalten, denn schlecht war es ja nicht.

Clemens: Zudem haben wir auch etwas Erfahrung damit, wie es in der SMV abläuft und wie die Organisation verschiedener Projekte durchgeführt wurde. Genauso haben wir dadurch auch ein realistischeres Bild davon, was umgesetzt werden kann und was nicht in unserer Hand liegt. Davon abgesehen liegt uns auch etwas daran, Dinge zu verändern und aktiv zu werden. Mara hat da natürlich noch einen zeitlichen Vorteil, weil sie eben noch ein paar Jahre an der Schule ist und daher mehr verändern kann, als ich es jetzt in einem Jahr machen könnte.

SZR: Was versteht ihr denn unter dem Amt des Schülersprechers?

Clemens: Für mich bedeutet es, die Interessen der Schüler zu vertreten und dazu gehört für mich, dass man die Beschlüsse der SMV weitergibt, vor allem überzeugt weitergibt und die SMV in Teilen selber leitet.

Mara: Ich sehe mich selbst eben auch als Ansprechpartner, vor allem für die Kleinen, weil ich auch nochmal etwas jünger bin als Clemens. Da hab ich eben auch einen Vorteil, weil jüngere Schüler sich dann eher trauen auch Dinge zu fragen. Genau, und da ist mir wichtig, dass die Kommunikation mit allen gestärkt und aufgelockert wird.

SZR: Wie wichtig seht ihr die Rolle der SMV an unserer Schule?

Clemens: Ich sehe die SMV als sehr wichtig an, weil eigentlich alle Entscheidungen, die wir treffen, von der SMV ausgehen und ohne diese Organisation wären die Schüler, denke ich, recht orientierungslos unterwegs, gerade wenn es um schulische Events geht. Ein Problem, das ich aber definitiv sehe, ist, dass die Beschlüsse aus der SMV die Schülerschaft nicht immer direkt erreichen. Aber dem wollen wir jetzt eben auch Abhilfe verschaffen, indem wir ein Protokoll aushängen, häufiger Informationsrunden in der SMV organisieren und auch über WhatsApp über bestimmte Themen kommunizieren können.

Mara: Für mich ist die SMV eine Chance als Schüler auch tatsächlich ernst genommen zu werden, vor allem für die Kleinen, die so früh dann schon eine recht große Verantwortung übernehmen können, denn im Endeffekt dreht sich ja alles um uns Schüler und ich denke da ist es auch einfach cool zu sehen, dass man selbst Einfluss auf solche Dinge hat.

SZR: Was ist euch an unserer Schule besonders wichtig und was könnte man am ehesten verbessern?

Clemens: Schule ist natürlich in erster Linie zum Lernen da, aber man muss natürlich darauf achten, dass das Lernen ohne den Spaß nicht besonders gut funktioniert. Daher muss man einfach einen Ausgleich zwischen Schule als sozialer Treffpunkt und Schule als Ort zum Lernen finden. Meiner Meinung nach funktioniert das bei uns auch schon wirklich gut, weil wir einfach Möglichkeiten haben, um uns draußen zu bewegen und generell einfach  Abwechslung zu schaffen.

Mara: Ich denke wir unterscheiden uns in dem Punkt auch von anderen Schulen, gerade weil wir in gewisser Weise “moderner” sind und viele Angebote, gerade im Sport, machen. Dabei gehen wir eben stark auf die Interessen unserer Schüler ein, sodass für jeden die Möglichkeit besteht, ein passendes Angebot zu finden

Clemens: Wo aber auf jeden Fall noch Nachholbedarf besteht, wäre die Digitalisierung unserer Schule, auch wenn wir da jetzt schon einige Programme hatten, wie die Beamer in jedem Klassenraum oder auch, dass viele Lehrer auf Tablets umsteigen, um ihren Unterricht digitaler zu gestalten. Da ist auf jeden Fall schon ein Schritt gemacht worden, aber da geht noch mehr. Aber da wird auch aktuell dran gearbeitet.

SZR: Denkt ihr denn, dass ihr diese Entwicklung bei uns an der Schule noch miterleben werdet?

Clemens: Ich denke, dass ich das nicht mehr miterlebe, Mara aber doch relativ sicher. Solche Entwicklungen brauchen einfach Zeit und wenn man dann so weit ist, dann setzt man sowas natürlich an den Schuljahresanfang, gerade wenn man Tablets ausgeben möchte, was ja auch im Gespräch steht.

SZR: Wie realistisch betrachtet ihr denn eure eigenen Ideen und Wünsche für dieses Schuljahr?

Mara: Wir konzentrieren uns ja erstmal auf die wesentlichen Sachen, die ja schon Teil von unserer Schule waren, deshalb scheint mir das meiste doch sehr realistisch. Meine eigenen Ideen sind natürlich noch in der Diskussion und ob das jetzt zeitnah umsetzbar wäre, steht noch infrage, aber trotzdem würde ich sagen sind das keine unrealistischen Ziele, da das meiste keine Kosten aufwirft und die Schüler da im Zentrum der Organisation stehen.

Clemens: Dem schließe ich mich an. Da unsere Ziele ja von Anfang an einfach deutlich realistischer waren, als so Dinge wie die Preise in der Mensa zu verändern, ist die Umsetzung ja auch deutlich einfacher. Dazu muss man aber auch sagen, dass von mir eigentlich kaum neue Vorschläge aufkamen, da mir die alten Sachen doch wichtiger waren, als neue Ideen einzubringen. Und zum Thema mit der Kommunikation: Das funktioniert in gewissen Teilen ja auch jetzt schon gut in der Umsetzung, also in dem kurzen Zeitraum haben wir jetzt schon mehr Mühe da rein gesteckt, als die letzten Jahre. Zumindest sehe ich das so.

SZR: Auch wenn in der kurzen Zeit, die ihr Schülersprecher seid, schon relativ viele Entscheidungen getroffen wurden, was würdet ihr auf der Stelle verändern?

Mara: Den Staufer-Kodex. Also, so wie ich das mitbekommen habe, ist der doch schon etwas verjährt, weshalb es einfach viele Punkte gibt, die von Herrn Nowack noch gar nicht diskutiert wurden. Ich finde da müsste ein neuer Schwung eingebracht werden, indem ein paar Sachen einfach überdacht werden, wie auch das Handy-Verbot. Denn auf solche Sachen sollten nicht nur die Lehrer Einfluss haben, unsere Mitsprache ist da genauso wichtig und sollte definitiv nicht zu kurz kommen.

Clemens: Ich denke eben auch, wenn etwas überholt ist, dann der Staufer-Kodex und da müsste man eben bestimmte Themen nochmal anders betrachten und überarbeiten, auch die Punkte, die Mara jetzt schon genannt hat. Da werden wir die nächsten Wochen aber auch einfach schauen müssen, wie es sich entwickelt, denn es kann ja gut sein, dass bestimmte Dinge nicht so funktionieren, wie geplant und dann muss man da vielleicht mit einem anderen Ansatz an die Sache ran. Außerdem würden mir jetzt noch die Projekttage einfallen, dass die wieder angeboten und verbessert werden, denn zum einen haben die mir damals total viel Spaß gemacht, zum anderen wurde diese Aufgabe so ein bisschen auf die SMV übertragen, die ja sowieso schon viele Dinge mitorganisiert und ich denke, dass mehr Leute sich daran beteiligen würden, wenn sie auch generell in der SMV integriert werden.

Mara: Ich denke man muss die Leute motivieren, auch selbst aktiv zu werden, weil wir allein können das nicht machen, wenn die anderen nicht mitziehen.

SZR: Und was wird eurer Meinung nach am meisten an unserer Schule vernachlässigt?

Mara: Ich denke tatsächlich die Meinung von uns Schülern, auch wenn natürlich fast überall die SMV mitwirkt. Es werden nämlich oft Vorschläge gebracht, die dann leider doch außen vor gelassen werden, daher finde ich, dass unsere Meinung einfach zu kurz kommt.

Clemens: Genau, also Vorschläge und Ideen der Schüler, die wir auch in der SMV angesprochen haben, wurden uns dann teilweise ausgeredet, weil bspw. die Lehrer die Idee nicht mochten oder schlichtweg keine Lust drauf hatten. Ob die Ideen selbst jetzt besonders gut waren, sei mal dahingestellt, aber geschadet hätte es auf jeden Fall nicht

SZR: Wie ihr wisst, gilt ja seit diesem Schuljahr ein neues Wahlverfahren für die Schülersprecherwahl. Habt ihr das Gefühl, dass euch dieses in die Karten gespielt hat?

Clemens: Definitiv und da bin ich auch ganz ehrlich. Die letzten Jahre wurde oft nach Popularität gewählt und welche Versprechen gegeben wurden, aber das sagt ja nichts darüber aus, ob jemand sich als Schülersprecher eignet. Innerhalb der SMV kann man direkt einschätzen, wie realistisch solche Versprechen dann sind. Zusätzlich kann man sich an dem orientieren, was in den letzten Jahren so gemacht wurde und was wieder gemacht werden kann. Dabei wird dann weniger nach Popularität gewählt, als sonst immer, auch wenn dieser Punkt trotzdem irgendwo dazugehört.

Mara: Ich denke eben auch, dass einem in der SMV einfach tatsächlich zugehört wird, weil es einfach eine kleinere Gruppe ist, die weiß, worum es am Ende geht. Denn ich finde es schwer, eine so große Menge wie die gesamte Schülerschaft dazuzubringen einem aufmerksam zuzuhören. Wichtig ist eben, dass hier die Klassensprecher gewählt wurden, um das Interesse der Klassen vorzubringen und auch im Interesse der Klassen zu wählen.

SZR: Viele Schüler, die nicht Teil der SMV sind, fühlen sich durch dieses neue Wahlverfahren außen vor gelassen. Was sagt ihr dazu?

Clemens: Zum einen, denke ich, wurden die Klassensprecher ja gerade dafür gewählt, das Interesse der Schüler zu vertreten, also kann man definitiv sagen, dass die Klassensprecher im Sinne ihrer Mitschüler wählen. Zum anderen ist ja auch dieses System nicht fehlerfrei, also könnte man auch da nach Lösungen suchen, um alle Schüler zu integrieren, z.B. indem man vorher erstmal in den Klassen diskutiert, damit die Klassensprecher ein klares Meinungsbild haben, um dann in der SMV-Sitzung zu wählen. Man muss aber darauf achten, die Dinge nicht zu kompliziert zu gestalten, immerhin kostet sowas ja auch immer Zeit.

Mara: Ich kann die Schüler in dem Punkt total verstehen. Wäre ich in der Situation, würde ich mir auch total doof vorkommen, aber man muss sich dann als Schüler einfach mehr Gedanken darüber machen, wen man als Klassensprecher wählt. Denn gerade jetzt ist es umso wichtiger, dass man jemanden wählt, dem man vertrauen kann und von dem man weiß, dass er dieses Amt auch tatsächlich ernst nimmt. Gerade bei den unteren Stufen muss das ja erstmal ankommen, weil die meistens doch eher nach Beliebtheit wählen, statt darauf zu achten, ob die Person das wirklich kann.

Clemens: Dadurch wird die Rolle und Aufgabe des Klassensprechers nochmal viel wichtiger gestaltet als bisher. Denn die letzten Jahre war der Klassensprecher immer nur die Person, die auf die SMV-Sitzungen geht und sich das so ein bisschen anhört. Und jetzt entwickelt sich dieses Amt tatsächlich zu einer wichtigen Funktion in unserer Schule, die dann auch von den Schülern ernster genommen wird. Aber ich denke es wird noch etwas Zeit brauchen, bis sich dieser Gedanke bei allen festsetzt.

SZR: Ihr habt ja auch schon die neuen Regeln bezüglich des Staufer-Kodex erwähnt. Was kommt da alles noch auf uns zu?

Clemens: Also, wir hatten heute auch schon eine SMV-Sitzung mit dem Appell, alle Informationen an die Klassen weiterzutragen. Wir hoffen mal, dass dadurch die Gerüchte erstmal geklärt worden, aber gerade so Dinge wie eine Schuluniform sind natürlich komplett erfunden. Tatsächliche Beschlüsse betreffen eben die Handys, also dass diese nur zu unterrichtlichen Zwecken verwendet werden dürfen, mit Ausnahme der Oberstufe, die die Handys auch im Oberstufenraum verwenden darf und die Regelung, dass Schülerinnen und Schüler jetzt ab der zehnten Klasse das Schulgelände in der Mittagspause verlassen dürfen, sofern für die Zehntklässler eine Einwilligung der Eltern vorliegt. Zusätzlich soll ein Mittelstufenraum für die Neuntklässler eingeführt werden, weil diese aktuell einfach keinen Aufenthaltsraum für die Mittagspause haben.

SZR: Was haltet ihr denn von unserem neuen Direktor?

Mara: Ein konkretes Meinungsbild kann man sich ja noch gar nicht machen, da er ja noch nicht lange da ist, aber bisher ist mein Eindruck sehr gut. Ich verstehe mich relativ gut mit ihm und finde eben gut, dass er sich auch für unsere Interessen einsetzt und uns wirklich zuhört, auch wenn nicht jede Entscheidung zu unseren Gunsten ausfällt oder ausgefallen ist. Meiner Meinung nach kann man da tatsächlich viel mit machen und vor allem konkrete Vorschläge auch vorbringen, die mit Sicherheit ein offenes Ohr finden.

Clemens: Die Kommunikation hat bisher wirklich sehr gut funktioniert, wie Mara schon sagte, und da bin ich auch wirklich zufrieden mit, auch wenn wir natürlich “nur” Frau Ebinger als Vergleich zur Verfügung haben. Aber ich denke, man wird im Laufe der Zeit sehen, welche Möglichkeiten sich denn so ergeben. Ich bin auf jeden Fall sehr zuversichtlich, was die Zusammenarbeit mit ihm angeht, vor allem weil er seine Aufgabe sehr ernst nimmt.

SZR: Findet ihr die Entscheidungen, die er bisher getroffen hat gut oder würdet ihr sagen, dass es vielleicht etwas radikal ist so schnell doch relativ viele Dinge umzustrukturieren?

Mara: Dadurch, dass er neu bei uns ist, braucht er natürlich seine Einlebzeit. Die Sache mit dem Handy hat sich in gewisser Weise ja nur so ergeben, weil er doch sehr überrascht war, wie selbstverständlich es bei uns ist, mit dem Handy herumzulaufen. In dem Punkt verstehe ich auch, dass er da erstmal rumfragt und versucht einen Kompromiss zu schaffen, denn er versucht ja alles richtigzumachen. Dass er da auf die eigentlich geltenden Regeln zurückgreift, macht ja auch Sinn, aber ich denke auch das wird sich im Laufe des Schuljahres lockern.

Clemens: Ich denke, die Regeln aufzugreifen, die eigentlich gelten, ist auf jeden Fall ein guter Ansatz dafür, um eine Basis zu schaffen. Dass die Regeln so streng sind, liegt in dem Fall aber nicht an ihm, sondern daran, dass sie früher schon so beschlossen wurden. Aber ich denke eben auch, dass sich bestimmte Änderungen ergeben werden, sobald man sieht, wie die Regeln bei uns aufgenommen werden.

SZR: Ihr habt ja in Teilen auch unterschiedliche Dinge als persönliche Vorhaben erwähnt. Wie einigt ihr euch auf gemeinsame Ziele?

Mara: Auch wenn wir vorher nicht wirklich etwas miteinander zu tun hatten, kommen wir an sich eigentlich sehr gut miteinander klar und gerade weil wir beide uns doch erstmal darauf fokussieren wollen, die alten Sachen wieder auf erleben zu lassen, sind wir uns auch mit unseren Zielen relativ einig. Daher hab ich auch das Gefühl, dass wir gemeinsam wirklich viel erreichen können.

Clemens: Wir hatten letztens auch kurz besprochen, was dem jeweils anderen wichtig ist, weshalb wir natürlich einschätzen können, welche Ziele Priorität haben und wo man am besten anfängt. Zudem sind die Ziele des anderen auch automatisch die eigenen Ziele, also wir funktionieren da mehr als Team, statt als Schülersprecher und Stellvertreter.

Mara: Gerade gegen Ende des Schuljahres ist es dann ja auch wichtig, dass wir gemeinsam agieren und nicht alles an Clemens hängen bleibt, nur weil er der erst gewählte Schülersprecher ist. Ich werde ihm da auf jeden Fall unter die Arme greifen und ich denke da können wir auf gegenseitige Unterstützung bauen, auch wenn der eine Mal kürzertreten muss.

SZR: Was erhofft ihr euch denn ganz generell von diesem Schuljahr?

Clemens: Also ich würde gerne einfach auf mein Schulleben zurückblicken und sagen können, dass wir viel gemacht haben, uns für vieles eingesetzt haben und einfach ein freundschaftlicheres Miteinander den Schulalltag geprägt hat.

Mara: Ich will später nicht denken, dass es halt eben Schule war, sondern dass wir, gerade weil wir so viele Angebote machen, einen sozialen Treffpunkt darstellen, mit dem auch sehr viele schöne Erinnerungen in Verbindung gebracht werden.

SZR: Was sollten eure Mitschüler unbedingt über euch als Schülersprecher wissen?

Clemens: Mir ist wichtig, dass unsere SMV gut funktioniert und gut mit- und untereinander kommuniziert. Zusätzlich liegt mir ein angenehmes Verhältnis zwischen Schülern, Lehrern und Schulleitung am Herzen, sodass man auf lange Sicht eine stabile Basis aufbaut, die aber auch in diesem Jahr schon funktionsfähig ist. Natürlich können alle Schüler mit ihren Anliegen auf uns zukommen, entweder persönlich oder über die Klassensprecher, denn nur so können wir tatsächlich im Interesse aller entscheiden, welche Vorschläge angenommen werden und was wir umsetzen können.

Mara: Die Schüler müssen auf jeden Fall wissen, dass sie hier nicht zu kurz kommen und dass wir wirklich bemüht sind, sie in alle Prozesse miteinzubinden und ihre Ideen umzusetzen. Man kann natürlich nie alles perfekt und es jedem recht machen, aber es ist wichtig, dass jeder gehört wird und jeder auch das Gefühl bekommt gehört zu werden, denn wir entscheiden die Dinge nie alleine.

SZR: Alles klar, vielen Dank für eure Zeit.