Kapitel 1
Donnerstag
„Guten Morgen, Herr Zimmerer!“
„Ach, Hallo Herr Marquard! Und, träumen Sie auch schon vom Feierabend?“
„Von Feierabend kann ich noch nicht reden. Im Winter habe ich es immer am schwersten. Der viele Schnee, der Weihnachtsmarkt rückt auch immer näher. Ach, warum erzähle ich ihnen das alles? Sie befinden sich ja in derselben Lage.“
In diesem Moment betreten die beiden das Schulgebäude und sehen eine große Traube an Schülern vor dem Musikraum von Herrn Dorn.
„Entschuldigung, könnte ich hier kurz mal durch?“, meint der Hausmeister, während er sich durch die Ansammlung drückt und dabei fast mit Herrn Dorn zusammengekracht wäre.
„Herr Dorn, könnten Sie mir bitte erklären, was dieser Auflauf an Schülern vor ihrem Musikraum soll? Müssten sie nicht alle im Unterricht sein?“
„Na ja, was das betrifft, äh, sie müssen es sich schon selber anschauen“, meint Herr Dorn und sieht dabei ziemlich schockiert aus. Was das zu bedeuten hat?
Als Herr Marquard es endlich zur Tür vom Musikraum geschafft hat und er die Tür öffnet, sieht er vor sich Herr Nowack, Herr Fritsch, und ein paar andere Kollegen. Sie alle stehen im Halbkreis um Uschi, das Klavier von Herrn Dorn und schauen auf etwas, das neben ihr auf dem Boden liegt. Als Herr Marquard näherkommt, erkennt auch er, was dort auf dem Boden liegt: „Was? Ist … ist er tot?“
Nun, da Herr Marquard näher an das Klavier getreten war, konnte er auch ganz gut erkennen, was – besser gesagt, wer – dort unten lag. Es war Herr Schreiber!
Kapitel 2
„Die Polizei ist schon auf dem Weg“, sind die einzigen Worte, die Herr Marquard noch verstand, bevor er sich hinsetzen musste.
„Wie konnte das passieren?“, wiederholt er seine Frage.
„Wir wissen es nicht, aber die Polizei wird sich darum kümmern“, erklärt Herr Nowack: „Und wenn sie mich jetzt entschuldigen würden, ich muss nach Hause, das erst mal verdauen.“ Genau in diesen Moment kommt Frau Frick in den Raum und bricht in Tränen aus.
„Und wie erklären wir das jetzt den Schülern?“, murmelt Herr Marquard.
*
„Guten Morgen, liebe Schüler. Bitte begebt euch auf den großen Pausenhof und das sofort, ich wiederhole: bitte begebt euch alle auf den großen Pausenhof.“
„Was sollte das denn jetzt? Ich denke, wir schreiben jetzt gleich Mathe?! Und ich habe so viel gelernt“, beschwert sich ein Mädchen aus der 6b.
„Ja, schon ein bisschen seltsam. Aber vielleicht erklären die Lehrer uns endlich, was es mit dem Trubel beim Musikraum auf sich hat. Was denkst du?“ vermutet ein anderer Schüler.
Ich glaub’ nicht, dass die Lehrer uns das sagen, das ist bestimmt wieder so ein Lehrerding“, entgegnet der Nächste.
„Ja, wahrscheinlich hast du recht“, stimmen die anderen ihm zu.
„So, dann mal ab auf den großen Pausenhof!“ fordert ihr Lehrer sie auf.
„Ja, Herr Kilian.“ Kommt es einstimmig zurück.
*
Auf dem Pausenhof herrscht schon ein reges Treiben, als Herr Kilians Klasse dort ankommt.
„Gerade noch rechtzeitig. Schau, da ist Herr Nowack!“, freut sich ein Fünftklässler.
„Wo, ich sehe ihn nicht?“ mault ein anderer.
„Da auf der Bank, du Trottel.“ kommt es motzig zurück.
„Guten Morgen. Also, äh, ihr bekommt heute schulfrei, und zwar so lange, bis wir das Problem im Musikraum gelöst haben.“ Mit diesem Satz macht sich Herr Nowack aus dem Stab und lässt eine verdutzte Menge aus Schülern und Lehrern zurück.
„Was war das denn jetzt?“, verwirrt schauen sich die Schüler an.
,,Keine Ahnung“, kommt es einstimmig zurück.
Kapitel 3
„Hallo, ist hier jemand?“, hört man es durchs Schulhaus rufen.
„Wir sind im Lehrerzimmer, Frau Heinzelmann!“
„Was ist denn passiert?“, fragt Frau Heinzelmann, als sie die vielen tränenüberströmten Gesichter ihrer Kollegen sieht.
„Sie werden es uns nicht glauben, aber,“ erzählt Herr Dorn, „wir haben heute Morgen Herr Schreiber tot im Musikraum aufgefunden.“
„Wie konnte das passieren!“, ruft Frau Heinzelmann komplett fassungslos.
„Wir wissen es nicht und die Polizei ist genauso ahnungslos“, erklärt Frau Faißt.
„Das nennst du Polizei! Die haben sich den Raum angeschaut und nach kurzer Überlegung den Fall als Unfall abgestempelt!“, entrüstet sich Herr Zimmerer.
*
„So kann das doch nicht weitergehen!“
„Finde ich auch!“
„Ahh, haben sie mich erschreckt!“
„Entschuldigung, aber ich finde auch, dass es so nicht weitergehen kann. Erst stirbt einer unserer Kollegen und dann hat die Polizei keinen blassen Schimmer und stempelt den Tod von Herrn Schreiber als einen Unfall ab. Pah, als ob er sich einfach den Kopf an einem Klavier anschlägt und dann stirbt. Zumal man nicht einmal eine Platzwunde am Kopf von unserem geschätzten Kollegen erkennen konnte. Das war eindeutig kein Unfall! Am liebsten würde ich die ganze Sache selber in die Hand nehmen.“
„Und warum tun sie es dann nicht, wenn sie es für richtig halten?“
„Sie würden mich unterstützen?“
„Klar, ich finde auch, dass irgendetwas an der Sache faul ist.“
„Super, aber nur, dass es klar ist: Ich bin Sherlock, und Sie Watson.“
„Einverstanden, was machen wir als erstes, Holmes?“
„Denn Tatort untersuchen!“
„Aye aye, Captain, ähh, Sherlock!“
Kapitel 4
Also machten sich die beiden Detektive Holmes alias Frau Heinzelmann und Watson alias Herr Marquart auf zum Tatort. Dort angekommen steht das neu gegründeten Detektiv Duo vor dem ersten großen Problem.
„Mist, die Tür ist abgeschlossen!“, beschwert sich Frau Heinzelmann
„Warum das denn?“, erkundigt sich Herr Marquard.
„Wahrscheinlich um neugierige Schüler vor dem Schrecken ihres Lebens zu bewahren. Und ich habe keine Schlüssel zu diesem Raum!“ Frustriert will Frau Heinzelmann gerade gehen, als Herr Marquard mit den Worten: „Was für ein Glück das ich Hausmeister bin. Keine Tür kann uns aufhalten“, seinen sehr vollen Schlüsselbund zückt und beginnt, richtigen Schlüssel zu suchen.
„Hab ihn!“, meint Herr Marquard nach einiger Zeit und schließt die Tür auf.
„Igitt, was stinkt denn hier so?“, beschwert sich Frau Heinzelmann und hält sich die Nase zu.
„Keine Ahnung, die Leiche ist schon seit heute Morgen weg“, erklärt Herr Marquard.
„Dann las uns das alles mal unter die Lupe nehmen!“, meint Frau Heinzelmann
„Wo fangen wir an, Holmes?“
„Da, wo die Leiche lag“, bekommt Herr Marquard als Antwort.
„Ich glaube ich habe etwas gefunden“, sagt Herr Marquard und hält dabei eine nicht sehr schön aussehende Klaviertaste hoch.
„Was ist das Rote da an der Taste, Frau Heinzelmann?“
„Könnte Blut sein. Geben sie mir mal diese Taste.“
Als Frau Heinzelmann die Taste näher betrachtet, erkennt sie ein π.
„Was ist das für ein Symbol da auf der Taste, ist das mit Blut geschrieben?“, fragt Herr Marquard beim Näherkommen.
„Dieses Symbol nennt sich Pi“, erklärt Frau Heinzelmann: „Mir kommt da noch so ein Gedanke…klappen sie das Klavier mal auf“, fordert sie Herr Marquard auf.
Als er das Klavier öffnet, fällt sofort auf: eine Taste fehlt!
„Ich wusste es, wo haben sie die Taste her?“, fragt Frau Heinzelmann, auf einmal ganz aufgeregt. ,,Von dort drüben. Bei der Kiste mit den Klanghölzern“, antwortet der Hausmeister.
„Hatte Herr Schreiber irgendwelche Schnittwunden?“, war die nächste Frage seitens Frau Heinzelmann.
„Ich bin mir nicht mehr sicher, aber ich glaube er hatte eine große am Hals.“ Bei diesen Worten von Herr Marquard wurde Frau Heinzelmann ganz aufgeregt.
„Und wo lag Herr Schreiber heute Morgen?“, erkundigt sich die Lehrerin.
„Da, genau vor dem Klavier, wo normalerweise derjenige sitzt, der spielt. Wieso wollen sie das alles wissen?“ Nun ist Herr Marquard komplett verwirrt.
„Ich bin mir noch nicht sicher, aber ich glaub wir haben eine Spur. Halten sie so gut es geht nach dem π -Symbol Ausschau“, bekommt er las Antwort.
„Gut, wenn sie wollen. Aber ich verstehe trotzdem noch nicht…“
„Sie werden es noch verstehen. Aber erstmal müssen wir ein ernstes Wörtchen mit Herrn Dorn reden”, kommt es gereizt von Frau Heinzelmann zurück.
„Ich verstehe immer noch nicht, warum ausgerechnet mit Herr Dorn, aber ich vertraue ihnen da mal.“ Schulterzukend folgt Herr Marquard Frau Heinzelmann zurück ins Lehrerzimmer um Herr Dorn zu befragen.
Kapitel 5
„Wo waren sie denn?“, hört Herr Marquard als allererstes, und zwar in einem nicht sehr freundlichen Ton.
„Ich habe noch schnell ein Foto von unserem Fund gemacht und die Tür geschlossen“, verteidigt er sich.
„Nun, jetzt sind Sie ja da“, kommt es sehr pampig zurück.
Doch als die beiden Detektive im Lehrerzimmer angekommen sind, war Herr Dorn schon längst nach Hause gegangen. Dafür entdeckt Herr Marquard etwas sehr Seltsames auf dem Schreibplatz eines Lehrers.
„Ist das nicht genau das Symbol, das wir suchen?“, meint er und zeigte dabei auf einzelne Kritzeleien in einem Block.
„Ja, genau das ist es was wir suchen!”, sagt Frau Heinzelmann.
„Ist das der Platz von Herr Dorn, oder fällt der jetzt raus?“, fragt Herr Marquard.
„Nicht ganz, aber fast“, ist wiedermal die einzige Antwort, die er von seiner Kollegin bekommt.
„Wir suchen jetzt Frau Epp!“, ist die nächste Anweisung an ihn.
„Warten Sie! Ich habe noch ein Bild von dem Block gemacht“, ruft Herr Marquard, kurz bevor er Frau Heinzelmann einholt.
„Aha. Da ist Frau Epp. Herr Kilian hatte also doch recht damit, dass wir sie im Chemielabor finden.“
„Dann los, wir müssen sie noch erwischen, bevor sie sich noch aus dem Staub machen kann.“ Und mit diesen Worten stürmt Herr Marquard den Chemiesaal.
Frau Epp ist gerade dabei, irgendwelche Flüssigkeiten zusammenzumischen, als die beiden Detektive unangekündigt in den Raum platzen und Frau Epp vor lauter Schreck den halben Inhalt des Glases auf dem Pult verteilt.
„Mussten sie beide mich so erschrecken?“, entrüstete sich eine ziemlich gestresst wirkende Frau Epp.
„Ja das musste sein. Wir hätten da nämlich noch so ein paar Fragen an Sie“, fängt Herr Marquard das Gespräch an.
„Hoffentlich nicht zu viele, denn ich habe nicht ewig Zeit und muss noch ein paar andere Dinge erledigen“, pampt Frau Epp zurück.
„Es wird nicht lange dauern, versprochen“, versichert Frau Heinzelmann.
Kapitel 6
„Also, was wollen sie beide von mir wissen?”, fragt Frau Epp die beiden Detektive.
„Was wissen Sie über Herrn Schreibers Tod?“, fällt Herr Marquard mit der Tür ins Haus.
„Dasselbe wie Sie beide. Herr Schreiber ist aus reiner Tollpatschigkeit gestorben“, erinnert sie die beiden. Man kann jedoch erkennen, dass sie ihren eigenen Worten nicht glaubt und kaum erkennbar den Kopf schüttelt.
„Hatten sie sich vor seinem Tod noch mit ihm gestritten?“, erkundigt Herr Marquard sich weiter.
„Was ist das für eine Frage! Die werde ich auch nicht beantworten!“, antwortet Frau Epp schnippisch und dreht den beiden Detektiven den Rücken zu.
„Bitte, wir glauben das der Tod von Herr Schreiber kein Unfall war und dass…“
„…er ermordet wurde“, ergänzt Frau Epp den noch nicht vollendeten Satz von Herr Marquard.
„Ja genau“, stimmt der Hausmeister ihr zu.
„Und Sie glauben, dass ich ihn umgebracht habe!“ entrüstet sich Frau Epp.
„Wir wissen noch gar nichts. Wir gehen nur jeder Spur…“, versucht Herr Marquard zu erklären.
„Trauen sie mir so etwas zu?“
Da schaltet sich Frau Heinzelmann endlich ins Gespräch ein:
„Wir halten Sie nicht für den Mörder, jedoch müssen wir, wie mein Kollege schon gesagt hat, jeder Spur nachgehen, um den Täter zu finden. Wir haben etwas im Musikraum gefunden, ein Symbol, und das gleiche war auch auf Ihrem Block im Lehrerzimmer zu sehen.“
Und mit diesen Worten zückt Herr Marquard sein Handy und zeigt das Bild, das er vorhin von dem Block gemacht hat und das von der Klaviertaste.
„Ich, ich kann das erklären. Ich…“, doch in diesem Moment ertönt ein lautes Scheppern und der Feueralarm geht los. Zusätzlich füllt sich der ganze Raum mit Nebel. Das ist die Chance für Frau Epp. Sie macht sich aus dem Staub, während unsere zwei Detektive noch gar nicht realisiert haben, was passiert ist.Und dann, war es schon zu spät.
Kapitel 7
„Mist! Frau Epp ist weg!“, beklagt sich der Hausmeister.
„Daran können wir jetzt auch nichts ändern. Helfen Sie mir lieber herauszufinden, woher auf einmal dieser ganze Rauch kommt“, bemerkt Frau Heinzelmann.
„Ich glaube, das ist nicht schwer. Sehen Sie mal, das verunglückte Experiment von Frau Epp. Und ich dachte, Sie wären Sherlock Holmes. Naja, jetzt wissen wir auch, was den Feueralarm ausgelöst hat. Dieses blöde Experiment! Frau Epp war kurz davor, uns die Wahrheit zu erzählen. Wahrscheinlich ist sie jetzt schon über alle Berge!“, entrüstet sich ein ziemlich wütend aussehender Herr Marquard.
„Ich weiß nicht so recht… irgendetwas stimmt da nicht“, vermutet Frau Heinzelmann.
„Was machen Sie beide denn noch hier drin? Wir sollten doch alle auf den Hoff kommen wegen des Feueralarms!“, fordert sie ein aus dem Nichts kommender Herr Kilian auf und kracht mitten in die Detektivbesprechung.
„Und wo ist Frau Epp?“, schaut sich verwirrt Herr Kilian um.
„Das ist eine lange Geschichte, die ich Ihnen gerne erzähle, aber draußen”, erklärt Frau Heinzelmann und marschiert mit diesen Worten nach draußen.
*
Eine halbe Stunde später steht die gesamte Lehrerschaft, die noch im Haus war, draußen. Alle außer Frau Epp.
Herr Golz erklärt: „Geschätzte Kollegen, hören Sie mir zu. Ich habe die Anweisung bekommen, von, ähhm, Herrn Nowack, dass ich sie alle nach Hause schicken soll. Obwohl die Polizei das alles für einen Unfall hält, wäre es mir trotzdem lieber, wenn sie alle nach Hause gehen würden. Zu ihrer eigenen Sicherheit.“
Doch weiter kommt er nicht, denn irgendetwas trifft ihn am Kopf und er geht zu Boden.
Kapitel 8
Samstag
„Wie konnte das passieren? Erst finden wir Herr Schreiber tot im Musikraum und jetzt ist Herr Golz auch …. Warten Sie mal! Wer hat Herr Schreiber eigentlich gefunden, also im Musikzimmer?“ Mit diesen Worten stürmt Frau Heinzelmann um Punkt 10:30, wie vereinbart, ins Haus von Herr Marquard.
“Jetzt beruhigen Sie sich doch erstmal. Ich bin gerade erst aufgestanden,“ beschwert sich der Gastgeber.
„Sie brauchen sich gar nicht zu beschweren, es war Ihre Idee mit dem Treffen. Und übrigens, das Verbrechen schläft nie. Sie haben es ja gesehen“, entrüstet sich Frau Heinzelmann.
Da fällt Herr Marquard etwas ein, was er der Kollegin noch gar nicht erzählt hat: „Ich habe mir gestern noch schnell den Tatort angeschaut und sehen Sie mal, was ich gefunden habe.“ Er reicht ihr sein Handy herüber. Auf dem Bild kann man einen Arbeitsplatz erkennen.
„Das ist der Schreibtisch von Herr Golz. Was ist daran so besonders?“ fragt Frau Heinzelmann.
Nun fordert Herr Marquard sie auf, genauer hinzuschauen: „Was sehen sie?“
Ein bisschen patzig kommt zurück: „Das sieht aus wie ein π, die Kritzelei vorne auf seinem Block!“
„Genau, Sie haben es erfasst. Das war derselbe Übeltäter wie bei Herrn Schreiber. Die Polizei hat das überhaupt nicht interessiert, die haben einfach nur die Leich mitgenommen und mehr nicht“, meint Herr Marquard. „Und ich habe noch etwas her rausgefunden: Herr Golz wurde mit einem angespitzten Kugelschreiber abgeschossen. Er starb zwar nicht deswegen, aber da er dadurch aus dem Gleichgewicht gebracht wurde, fiel er so unglücklich, dass der Aufprall auf den Boden sein Todesurteil war!“
„Gute Arbeit, Kollege. Wollen wir hoffen, dass bis Montag alles ruhig bleibt“, meint Frau Heinzelmann und will sich gerade auf den Weg nach draußen machen, als Herr Marquard sie aufhält: „Noch etwas. Ihre Frage von vorhin, wer Herr Schreiber umgebracht hat, um das rauszufinden, da hätte ich eine gute Idee!”
Kapitel 9
“Bevor wir ihre Idee umsetzen können müssen wir schnell noch ins Schulhaus zurück. Wir haben nämlich etwas Entscheidendes vergessen zu tun – den Schreibtisch von Herrn Schreiber zu untersuchen!“, sagt Frau Heinzelmann.
,,Natürlich! Bestimmt finden wir dort ein paar Hinweise.“
*
„Und, haben Sie schon was gefunden?“ Erkundigt sich Frau Heinzelmann.
„Wenn Sie Klassenarbeiten, ein Foto von ihm und Frau Frick, Noten, Arbeitsblätter, Arbeitsblätter und habe ich schon erwähnt Arbeitsblätter, als hilfreich einstufen, dann ja.“
„Kein Grund auszurasten. Daran werden Sie sich gewöhnen müssen, wenn wir diesen Fall lösen möchten.“
„Sie haben Recht, aber das alles geht mir echt so sehr auf die Nerven! Wir sitzen schon eine Stunde an diesem Schreibtisch und haben nichts gefunden“, mault Herr Marquard und stößt dabei ein Stapel mit Big Band Noten um.
„Danke für die zusätzliche Arbeit, Herr Kollege“, bedankt sich Frau Heinzelmann nicht gerade freundlich für die Sauerrei von Herr Marquard. „Man könnte nicht meinen, dass sie ein Hausmeister sind.“
„Hey, ich lebe für diese Schule! Ach, und hier ist noch ein Brief. Ist wahrscheinlich runtergefallen als ich die Noten umgeworfen habe. Hier steht: ‘Hallo Herr Schreiber, ich wollte ihnen sagen, dass ich ab sofort nicht mehr zur Big Band komme, mir macht es kein Spaß mehr, wenn alle meine falschen Töne als Gesprächsstoff im Lehrerzimm…’ Das ist uninteressant für uns. Ist irgendetwas wegen Big Band.“
„Ok, schade. Wir haben nichts gefunden. Jetzt kümmern wir uns um Ihren Einfall.“
*
“Liebe Kollegen,
Ich soll ihnen in dieser E-Mail von der Polizei weiterleiten,
Wir sollen uns alle zu einer Befragung morgen am Sonntag um 10:30 ins Schulhaus begeben.
Mit herzlichen Grüßen
Andreas Nowack”
„Und die E-Mail ist abgeschickt. Glauben Sie wirklich, die kaufen uns das ab?“
„Das werden sie. Das war ein ganz guter Einfall von Ihnen.“
„Danke. Jetzt müssen wir nur noch alles vorbereiten!“
„Wie gut, dass ich für alles einen Schlüssel habe.“
„Ja, wie sie gesagt haben: KEINE Tür wird uns aufhalten können.“
„Ja, da haben Sie recht, Holmes.“
Kapitel 10
Sonntag
„Wo bleiben denn die Herren von Polizei?“, hallt es durchs Schulhaus, als Frau Faißt das es betritt.
„Erst einmal guten Morgen, Frau Kollegin“, meint Frau Heinzelmann.
„Ich find auch, dass die Herren sich mal beeilen könnten. Es ist 11 Uhr und immer noch keine Spur von der Polizei“, stimmt Herr Zimmerer Frau Faißt zu.
In diesen Moment ergreift Herr Nowack das Wort: „Wenn die Polizei nicht auftaucht, dann könnt ihr alle nach Hause gehen.“
Dabei will er sich schon auf den Weg zum Ausgang machen, als Frau Heinzelmann sich zu Wort meldet: „Bitte bleiben Sie. Herr Marquard und ich haben uns den Fall die letzten Tage mal genauer angesehen und würden gerne die Befragung anstelle der Polizei durchführen. Wenn ich dafür um Ihre Erlaubnis bitten darf, Herr Nowack.“
„Na gut, aber beeilt euch“, erlaubt Herr Nowack dies den Detektiven, ermahnt die beiden jedoch, sich nicht in Gefahr zu begeben.
*
„Nun gut, Herr Nowack. Wo waren Sie am Freitagmorgen? Und was haben Sie gemacht, nachdem sie die Rede auf dem Schulhof geschwungen haben?“, fragt Frau Heinzelmann.
Herr Nowack antwortet: „Ich war im Sekretariat und….“
„War jemand mit ihnen dort?“, unterbricht ihn Herr Marquard.
„Ja, Frau Frick war auch da und nachdem ich die Rede auf dem Schulhof gehalten habe, bin ich nur kurz im Sekretariat gewesen, um mich abzumelden und sofort nach Hause zu gehen. Dazu habe ich auch ein Alibi: Ich bin bei der App vom Stadtradeln angemeldet und bin an dem Tag mit dem Fahrrad gekommen. Hier, das bin ich gefahren. Man kann auch die Uhrzeiten sehen, wenn Sie das wissen wollen.“ Mit diesen Worten zückt Herr Nowack sein Handy und zeigt seine Strecke auf der Stadtradeln-App.
„Gut, noch eine letzte Frage: Wissen sie was das für ein Symbol ist?“, fragt Frau Heinzelmann und hält ein Stück Papier hoch. Es ist ein π auf dem Blatt zu sehen.
„Ich habe dieses Zeichen schon einmal gesehen. Ist es irgendetwas Mathematisches? Denn sonst habe ich keine Ahnung, was das ist.“
*
„Herr Fritsch, bitte ins Lehrerzimmer zur Befragung, ich wiederhole, Herr Fritsch bitte zur Befragung ins Lehrerzimmer, danke“, hallt die Stimme von Frau Heinzelmann über die Lautsprecheranlage durchs Schulhaus
„Was wollen Sie von mir wissen?“, fragt Herr Fritsch.
„Wissen Sie was, das für ein Symbol ist?“
Herr Fritsch antwortet: „Ja, das kenne ich. Das nennt man Pi, oder? Ist was Mathematisches.“
„Ja, genau. Wo waren…“, wollte Herr Marquard sagen als jemand schrie: „Hilfe! Wir brauchen einen Arzt!“
Kapitel 11
„Ein Glück war der Arzt rechtzeitig da, sonst hätte etwas Schlimmes passieren können!“
„Ja, da haben Sie recht, Holmes. Ähhmmm, was passiert jetzt mit Frau Faißt?“
„Also, nachdem Frau Frick sie bewusstlos am Boden im Sekretariat gefunden hatte, ging es ihr relativ schnell besser. Sie wird gut versorgt. Man hat sie jetzt nach Hause gebracht. Morgen müsste sie wieder auf den Beinen sein. Das erste Mal, dass wir jemanden befragen können, dem etwas passiert ist!“, freut sich Frau Heinzelmann.
„Sie scheinen sich ja richtig begeistert darüber zu sein! Also, ich finde das nicht toll. Mir macht es eher Angst“, bemerkt Herr Marquard. Doch Frau Heinzelmann unterbricht ihn und macht sich wieder an die Befragung der einzelnen Lehrer.
*
„Ahhhh! So kann das doch nicht weitergehen! Wir haben alle Lehrer, die hier sind, befragt, aber keiner weiß etwas.“
„Herr Dorn ist krank, Herr Kilian nicht da, von Frau Epp weiß keiner und Frau Faißt, na ja…“, beschwert sich Herr Marquard.
„Wenn haben wir den noch?“, erkundigt sich Frau Heinzelmann.
„Niemanden! Außerdem lohnt es sich nicht mal mehr. Es ist…“, meint Herr Marquard und schaut dabei auf seine Uhr: „17:38. Also, ich glaube, alle sind schon nach Hause gegangen.“
Doch Frau Heinzelmann entgegnet ihm: „Nicht alle sind nach Hause gegangen. Frau Frick ist noch da.“
„Und wenn schon. Herr Fritsch ist unser Hauptverdächtiger! Er kannte das Pi-Symbol, obwohl er kein Mathelehrer ist und hatte danach kein Alibi vorweisen können. Dass er danach im Lehrerzimmer war, könnte doch jeder behaupten“, stellt Herr Marquard fest.
„Befragen wir doch einfach noch Frau Frick“, beharrt Frau Heinzelmann.
*
„Hallo, was wollt ihr denn von mir wissen?“, fragt eine sehr eingeschüchtert wirkende Frau Frick.
„Setzen Sie sich erstmal. Kennen sie dieses Symbol?“, fängt Frau Heinzelmann das Gespräch an.
„Nein.“
„Wann sind sie am Freitag zur Schule gekommen?“
„Das haben Sie doch gesehen“, meint sie und zeigt dabei auf Herrn Marquard.
„Ich bin doch mitten in den Raum hereingeplatzt.”
„Sie haben also Frau Faißt gefunden?“
„Ja, das habe ich.“
Nun übernimmt wieder Frau Heinzelmann: „Hatten sie irgendeinen Streit mit Herrn Schreiber?“
„Wieso auf einmal Herr Schreiber? Äh, Nein. Nein, hatte ich nicht“, stottert Frau Frick.
„Haben sie noch mit ihm geredet?“
„Nein, ja, ähm, ich habe nicht mehr mit ihm geredet“
„OK, Sie können gehen,“ sagt das Detektiv-Duo gleichzeitig.
Als Frau Frick den Raum verlassen hat, murmelt Frau Heinzelmann düster: „Sie lügt.“
Kapitel 12
Montag
„Wann können wir den Frau Faißt besuchen?“, fragt Herr Marquard.
„Heute Mittag. Das werden sie schon aushalten“, meint Frau Heinzelmann.
„Hm, hm.“
„Was haben Sie denn? Man kann Sie nicht verstehen, wenn Sie so nuscheln, Herr Marquard!“ entrüstet sich Frau Heinzelmann.
Herr Marquard antwortet ihr: „Ich überlege die ganze Zeit, warum wir kein π am Tatort finden konnten. Das ist echt seltsam.“
Frau Heinzelmann stimmt ihm zu, kommt jedoch noch auf eine Idee: „Wir könnten uns den Schreibplatz von Herr Schreiber nochmal genau anschauen?“
„Aber das haben wir doch schon! Doppelt und dreifach. Das Einzige, was wir gefunden haben, waren Klaviernoten, Klassenarbeiten, ein Zettel mit allen neuen Liedern der Big Band und habe ich schon erwähnt: noch mehr Klaviernoten!”
„Ach, und ein Foto von Ihm und Frau Frick auf der Lehrerwanderung.“
„Natürlich!“
„Warten Sie auf mich, Frau Heinzelmann. Wo rennen Sie den jetzt schon wieder hin? Ihr ständiges Herumgerenne ist zum Mäusemelken!“, beschwert sich Herr Marquard: „Das kann doch nicht wahr sein. Warum stehen wir vor dem Sekretariat? Übrigens, Sie sind gerade in so einem Sprint aus dem Lehrerzimmer rausgerannt. Also, wenn Sie das morgen vor der wieder anwesenden Schülerschaft machen, die werden alle sich denken: Frau Heinzelmann ist verrückt geworden.“
„Ich bin ja heute gerannt, nicht morgen. Das haben wir alles nur ihrem Schlüssel zu verdanken“, rechtfertigt sich Frau Heinzelmann.
„Wie ich immer sage: Keine Tür…“
„Ja, ja. Das wissen wir. Jetzt machen Sie diese Tür auf, oder wollen Sie bis morgen warten? Aber bis dahin wäre meine Laune dann eindeutig unter dem Gefrierpunkt.“ Sie zeigt auf die Tür vom Sekretariat.
„Was suchen wir hier?“ erkundigt sich ein sehr hilflos fühlender Herr Marquard.
„Wir suchen nach demselben wie immer: Nach Hinweisen.“ Frau Heinzelmann beginnt sich die Unterlagen von Frau Frick anzusehen.
Kapitel 13
„Ha, ich wusste, dass sie lügt. Sehen Sie sich das mal an Herr Marquard.“
„Autsch. Könnten Sie mich bitte das nächste Mal nicht so erschrecken? Wegen ihnen bekomme ich jetzt eine richtig dicke Beule am Kopf. Was haben Sie denn gefunden?“
„Sehen Sie selbst.“
Sie hält ein Bild in der Hand, das Herr Marquard sehr bekannt vorkommt:„Das kenn ich doch! Es ist dasselbe wie von Herr Schreiber.“
„Richtig, Herr Kollege, aber drehen Sie es doch mal um.“
Ganz langsam dreht Herr Marquard das Bild um und sieht ein einzelnes Bild nur von Herr Schreiber.
„Und was heißt das jetzt?“
*
„Endlich können wir Frau Faißt besuchen. Dieser Morgen hat ja ewig gedauert.“
„Nörgeln Sie nicht so rum, Herr Marquard. Wir können sie ja jetzt befragen.“
„Woher wissen Sie eigentlich, dass Frau Faißt hier wohnt?“, erkundigt sich Herr Marquard. „Spionieren Sie ihren Kollegen nach?!“
„Haben Sie keine Adressenliste vom Kollegium? Ich finde, jeder sollte so etwas haben, ist echt nützlich“, kontert Frau Heinzelmann.
„Wie sie meinen.“
„Klingeln wir mal.“
Ring, Ring.
„Wieso macht keiner auf?“
„Vielleicht, weil die Tür schon offen ist, Herr Kollege?“
„Ohh, danke.“ Verlegen öffnet Herr Marquard die Tür.
„Jemand hat die Tür von innen geöffnet, als Sie das erste Mal geklingelt haben. Sie haben es übersehen.“
Die beiden Detektive betreten das Haus und hören… ein Lachen! Sie folgen dem Geräusch und kommen vor einem Zimmer zum Stehen.
„Da drin ist irgendjemand.“
„Seien Sie leise!“
Das Detektivduo wartet ein paar Sekunden und reißt dann die Tür auf.
Als Herr Marquard ins Zimmer stolpert, sieht er…
Kapitel 14
„Was machen Sie denn hier, Frau Frick?“
„Das, was Sie hier wohl auch machen. Frau Faißt besuchen.“
Als die beiden Detektive in den Raum kommen, sehen sie zwei fröhlich miteinander redende Kolleginnen auf einem sehr gemütlich aussehenden Sofa.
„Nicht ganz. Sie wollten sich entschuldigen, nicht wahr?“ Frau Heinzelmann kommt gerade durch die Tür.
„Wie, woher…?“
„Eigentlich war es ganz einfach. Ihre Stotterei während der Befragung hat Sie verraten. Und dann das Bild von ihnen und Herr Schreiber. Sie mussten Frau Faißt aus dem Weg schaffen, weil diese etwas gesehen hat was sie nicht sehen sollte.“
„Naja, abstreiten kann ich das wahrscheinlich nicht mehr. Herr Schreiber und ich hatten eine sehr spezielle Beziehung. Wir haben uns ein, zweimal getroffen mehr nicht“, erklärt Frau Frick etwas unbeholfen.
„Wir haben sofort aufgehört, nachdem Frau Faißt uns entdeckt hat.“
„Und als ich es den beiden petzen wollte, hast du mal schnell ne Bratpfanne beschafft, um mich auszuschalten“, spekuliert Frau Faißt.
„Ich hatte Angst vor den Konsequenzen und hab Panik bekommen. Aber ich habe nichts mit den anderen Morden zu tun.“ Man sieht, wie schwer es Frau Frick fällt, darüber zu reden.
Doch Frau Faißt verzeiht ihr: „Ach, Schwamm drüber. Ich hätte genau dasselbe in Ihrem Fall gemacht. Wenigstens haben wir in Zukunft was zum Lachen. Man wird ja nicht jeden Tag von ner Bratpfanne fast ins Jenseits befördert.“
„Ich unterbreche nur ungern diese Versöhnung, aber wir haben noch ein paar Fragen an Frau Faißt“, unterbricht Frau Heinzelmann die beiden lachenden Kolleginnen.
„Also…“
Kapitel 15
„Super! Das hat ja so gar nichts gebracht! Keiner von beiden kennt das Symbol π. So kann das doch nicht weitergehen! Wir wissen nichts, keine Spur“, beschwert sich Frau Heinzelmann.
„So schlimm ist es nicht. Wir wissen schon etwas, nur müssen wir die Puzzleteile noch zusammenführen. Wir kriegen das schon hin. Wie ich immer gesagt habe: keine Tür wird uns aufhalten. Nur sind es halt in diesem Fall Puzzleteile.“
*
Dienstagmorgen, 7:10 Uhr, irgendwo in der Schule…
„Einatmen, ausatmen, Jürgen. Mal schauen, was heute ansteht: kaputte Klospülungen, ein neuer Schwamm oder, ich hoffe nicht, eine neue Leiche. Dann mal ab ins Aquarium der Geheimnisse. Wahrscheinlich erwartet mich Sherlock schon! Sie hat mich seit dem Tod von Herr Schreiber erst ein einziges mal gelobt, obwohl ich mich so anstrenge, den Fall zu lösen und ihr nicht im Weg zu sein. Hmpf…!“
„Da sind sie ja ,Herr Marquard! Ich habe sie schon überall gesucht!“, sagt Frau Heinzelmann, die heran eilt.
„Warum so unruhig?“, fragt Herr Marquart.
“Bauchgefühl, Bauchgefühl”, erwidert Frau Heinzelmann. “Sehen Sie, Dienstage sind immer so…”
Da ertönt ein Schrei durch die so gut wie leer Schule.
Die Detektivin und ihr Assistent sehen sich gegenseitig an und sagen: „Nein, nicht schon wieder!“
Kapitel 16
„Was ist los? Was ist passiert!“
„ π hat wieder zugeschlagen!“ flüstert Herr Nowack und gibt den Blick auf ein seltsam verstümmelten Körper frei.
„Ist… ist… ist… ist das Frau Epp? Wer hat sie gefunden?“
„Ich wollte einfach nur in mein Büro, und dann lag sie da.“ erklärt Herr Nowack.
„Stimmt. Und wo war Frau Epp die letzten Tage?“, erkundigt sich Frau Heinzelmann.
„Naja, am Montag war sie nur kurz bei mir. Sie wollte sich für Freitag entschuldigen, dass sie so früh gegangen ist. Sie habe bei eurer Befragung wohl Panik bekommen und sei abgehauen. Und dann war sie wieder weg“, erzählt Herr Nowack:
„Aber das ist jetzt sowieso egal. Die Eltern werden sich beschweren, wenn sie das alles erfahren und wir müssen die Kinder zu ihrer eigenen Sicherheit nach Hause schicken. Drei Tote in einer Woche, das ist schrecklich.“
„Das ist wirklich schrecklich, aber ich würde mir gerne trotzdem Ihr Büro ansehen, wenn das ok wäre.“
„Machen Sie, was sie wollen, aber sorgen Sie einfach dafür, dass es keine weiteren Toten gibt.“
„Ich kann für nichts garantieren, Herr Nowack.“ meint Frau Heinzelmann und scheucht alle anwesenden Lehrer aus dem Raum.
*
„Also, Sherlock, was steht auf der Tagesordnung?“
„Ich glaube, das wissen Sie sehr gut: Wir suchen ein π, Herr Marquard.“
„Was wissen wir eigentlich alles über den Tot von Frau Epp, Frau Heinzelmann?“
„Ihre Leiche war noch warm, als sie gefunden wurde. Also ist sie heute Morgen, bevor alle in der Schule waren, getötet worden. Mehr weiß man auch nicht. Trotzdem ist irgendetwas faul an der Sache: Warum ist sie weggerannt? Wir wollten sie doch nur etwas fragen. Wir werden es wohl nie erfahren.“
Es dauert nicht lange, da werden die beiden fündig. Unter dem Schreibtisch von Herr Nowack liegt ein…
„Was ist denn das!?“
„Nach was siehst den aus Herr Hausmeister! Das ist ein Notenblatt auf dem ein riesiges π draufgekritzelt ist, das erinnert mich an….“
„Ich weiß das, dass das ein Notenblatt ist! Aber warum ausgerechnet ein Notenblatt, und dazu noch die Ausgabe, die der Dirigent benutzt?“
„Der Dirigent, der Dirigent! Schnell, wo ist Herr Fritsch? Der war doch auch hier in diesem Raum! Beeilen sie sich, Herr Marquard! Schneller!“
„Ich komme ja schon, könnten Sie mir bitte erklären…“, doch Frau Heinzelmann ist bereits losgerannt.
„Ach vergessen Sie es. Frau Heinzelmann, warten Sie auf mich!
Kapitel 17
„Warten Sie! Ich…bin…gleich…da…Wo rennen wir denn hin?“
„Ins Lehrerzimmer, wir müssen sofort ….“
„Ahhhhhhhh!“
„Da scheint eine Frau in Gefahr zu sein! Das kam vom Physikraum! Können Sie nicht ein bisschen schneller laufen?“
„Hey, meckern Sie nicht an mir rum! Erstens hat sich meine Ausdauer in den letzten drei Tagen um einiges verbessert und zweitens…HABEN WIR WICHTIGERES ZU TUN?“
„Ok, ok. Sie müssen doch nicht gleich ausrasten nur weil man Sie einmal kritisiert. Wir haben doch viel Wichtigeres zu tun.“
„Das habe ich doch… Ach, vergessen Sie es.“
*
„Herr Kilian, waren Sie derjenige, der so laut geschrien hat?“
„Ja, das war… es ist so schrecklich… Herr Fritsch….“
Herr Kilian gibt den Blick auf einen sehr seltsam daliegenden Menschen frei, als er sich zu den Detektiven umdreht.
„Ist das Herr Fritsch? Ist er tot?!“
„Ja, wir beide sind zusammen aus Herr Nowacks Büro gekommen und haben ein bisschen über die Big Band und meine Pläne, mit dem Bassspielen aufzuhören geredet. Aber das interessiert sie gar nicht, nicht wahr? Sie wollen sicherlich wissen, wo ich war als er gestorben ist. Ich war auf der Toilette. Herr Zimmerer kann das bezeugen, wir haben uns dort getroffen.“
„Ähh… ja. Ich würde gerne mal das Zimmer hier und das Physikpraktikum durchsuchen, vielleicht finden wir ja was Interessantes.“
„Wie sie wollen, solange verständige ich Herr Nowack und die Polizei.“
Kapitel 18
„Ich hab was gefunden!!“
„Was? Wo, Zeigen Sie schon her! …Eine Kaffeetasse!??“
„Ich habe die auf dem Bücherschrank hinten in der Ecke entdeckt, genau daneben lag Herr Fritsch. Gut, dass er schon abgeholt wurde, sonst hätte ich sie gar nicht entdeckt. Und vielleicht trinkt unser Mörder gerne Kaffee. Auf jeden Fall ist es wichtig, da ein π drauf ist. Aber was bedeutet das?“
„Das ist wieder so ein Hinweis wie die die Noten.“
„So, wie es aussieht, ist dem Mörder langweilig. Immerhin versteckt er schon Hinweise. Helfen tut uns das aber auch nicht. Viele Lehrer mögen Kaffee.“
„Die Kaffeetasse hilft uns auch nicht, aber das was drin ist.“
„Hä, ich kann ihnen nicht folgen, Frau Heinzelmann.“
Kopfschüttelnd greift Frau Heinzelmann in die Tasse: „In der Tasse ist ein Zettel. Er ist ein recht klein gefalteter, mit Kaffee beschmierter. Deshalb haben Sie ihn nicht entdeckt.“
Frau Heinzelmann liest vor:
Hallo Frau Heinzelmann und Herr Marquard,
Ja, ich kenne eure Namen. Ich beobachte euch, und ihr habt
keinen blassen Schimmer.
Es ist zum Totlachen.
Ich will ja nicht so sein, ich verrate euch gerne meinen Namen,
ich heiße: AAAAAAAAA AAAAAA
Dachtet ihr wirklich, ich sage euch meinen Namen?
Dann wäre ja das ganze Spiel langweilig.
Also, bis zum nächsten Mal, vielleicht seid ihr dann schlauer.
Euer geheimnisvoller Mörder π
Kapitel 19
Mittwoch
„Ahh, wir wissen gar nichts Neues! Wie sollen wir da einen Fall lösen? Etwa warten, bis alle Lehrer tot sind und der Letzte ist der Mörder?”
„Jetzt seien Sie doch nicht so schlecht gelaunt!“
„Ich? Schlecht gelaunt? Sie sind auch nicht gerade der Sonnenschein in Person.“
„Entschuldigung, aber seit gestern sind die Wände im Schulhaus, die Türen in den Toiletten, ja, sogar jeder einzelne Overheadprojektor mit π beschmiert. Das raubt mir noch den letzten Rest Geduld. Wenn ich irgendetwas sauber habe, ist schon der nächste Ort beschmutzt!“
„Ich weiß. Kommen Sie! Ich habe gehört, Herr Dorn ist wieder gesund. Ihn haben wir noch nicht befragt.”
„Ich dachte er war krank. Heißt das dann nicht, dass er es nicht gewesen sein kann?“
*
„Hallo Herr Dorn, ich hätte da noch so ein paar Fragen an Sie.“
Frau Heinzelmann kümmert sich alleine um diese Befragung, da Herr Marquard noch einiges im Schulhaus putzen muss.
„Schon ‘mal was von anklopfen gehört? Wir versuchen gerade, diese nicht sehr geschmackvollen Krakeleien von meinen Instrumenten zu bekommen. “
Frau Heinzelmann traut ihren Augen nicht: Vor ihr auf dem Boden sitzen Herr Dorn und Herr Kilian, putzen Instrumente und unterhalten sich.
„Was machen sie den hier, Herr Kilian?“
„Das gleiche könnte ich Sie auch fragen, aber ich bin ja nicht so. Da der Physiksaal gerade nicht mehr betretbar ist und ich irgendeine Beschäftigung brauche, helfe ich Herrn Dorn bei seinem kleinen π-Problem.“
„Das nennst du klein!? Es ist eine riesen Schweinerei! Und Frau Heinzelmann, ich weiß, dass Sie mich verdächtigen, der Mörder zu sein. Ich habe kein Alibi und war die letzten Tage nicht da. Sie können glauben, was Sie wollen.“
Kapitel 20
Donnerstag
„Guten Morgen. Sie scheinen nicht gerade glücklich zu sein. Was ist ihnen den über die Leber gelaufen?“
„Ach wissen sie Herr Zimmerer, das letzte Mal, als wir uns richtig normal unterhalten haben, war an dem Todestag von Herr Schreiber. Damals haben wir uns über den bevorstehenden Weihnachtsmarkt beschwert. Und jetzt sind vier Lehrer tot!”, jammert Herr Marquard.
„Ich weiß, wie Sie sich fühlen, aber vielleicht bringt die Konferenz gleich etwas. Immerhin will Herr Nowack jetzt entscheiden, wie es weitergeht.“
„Da haben sie wahrscheinlich recht. Hoffen wir mal, dass alles gut geht.“
„Das wird es. “
Doch Herr Zimmerer scheint nicht sehr zuversichtlich zu sein und er hat recht damit. Denn als die beiden in den für die Konferenz vorgesehenen Raum ankommen, erwartet sie schon das nächste Grauen.
„Was ist denn hier los!?“, rufen Herr Marquard und Herr Zimmerer gleichzeitig. Doch keiner antworte ihnen. Also machen sich die beiden auf zur Mitte des Raumes, denn dort ist der Lärm am größten.
„Bitte, hoffentlich ist keiner tot, bitte, bitte, bitte!“, hört Herr Marquard Herrn Zimmerer flüstern.
Als die beiden endlich in der Mitte des Raumes angekommen sind sehen sie den Grund der Unruhe:
Herr Nowack liegt tot zwischen mehreren herausgerissenen Buchseiten.
„Wie konnte das passieren!?“,fragt Herr Marquard die umstehenden Lehrer.
Doch bevor irgendjemand etwas sagen kann ergreift Frau Heinzelmann das Wort: „Liebe Kollegen, gerade wurde unser Direktor ermordet. Aber wir werden uns nicht unterkriegen lassen. Ihr alle geht jetzt nach Hause und schlaft ein bisschen, erholt euch von dem Schreck und morgen früh sehen wir uns wieder. Ihr dürft nicht aufgeben!“
„Tolle Rede, aber wie um Himmels Willen sollen wir bis Morgen den Mörder ausfindig machen? Das ist der einzige Weg wie sie wieder Hoffnung schöpfen können.“ flüstert Herr Marquard Frau Heinzelmann zu.
Kapitel 21
„So, jetzt sind alle draußen, Herr Nowack wurde abgeholt und wir können mit dem Ermitteln beginnen. Die Polizei scheint dafür ja zu unfähig zu sein“, fasst Frau Heinzelmann zusammen.
„Durchsuchen wir den Raum, Sherlock.“
„Und finden heraus, was es mit den Büchern auf sich hat Herr Marquard.“
Die beiden Detektive suchen eine ganze Weile nach Hinweisen, doch sie finden nichts.
„Das ist doch bescheuert! Das Einzige, was einem Hinweis nahe kommt, sind diese Seiten hier. Aber sie haben nichts mit der Pi-Zahl zu tun“, beschwert sich Herr Marquard.
„Zahl, Zahl! Sie sind ein Genie!“, ruft Frau Heinzelman nbegeistert.
„Ach ja, bin ich eins?“
Doch Frau Heinzelmann ist schon mit ganz anderen Dingen beschäftigt:
„Das sind nicht nur irgendwelche Seitenzahlen. Wenn man sie hintereinander legt, ergeben sie die ersten10 Pi-Zahlen: 3. 14 15 9 26 5 3!“
„Und Sie wissen ganz zufällig, dass das die ersten Zahlen sind.“
„Ja, und nicht nur das, sie gehören alle in ein und dasselbe Buch. Wenn wir dieses Buch finden, vielleicht sagt uns dieses etwas über den Mörder.“
„Nicht ich bin das Genie hier, sondern sie! Ab in die Bücherei!“ lobt Herr Marquard.
*
„Ich hab das Buch“, kommt es übermütig vom anderen Ende des Raums.
„Gute Arbeit, Herr Marquard. Wie heißt es denn?“
„Alles über Tenorhorn, Bass und Blech. Das spricht doch nur für Herr Dorn.“
„Nicht so voreilig, Kollege. Wissen tun wir es erst Morgen. Machen Sie das Buch mal auf.“
Als Herr Marquard das Buch auf der ersten Seite aufschlägt, fällt ein Bild heraus.
Und auf dem Bild sind alle Lehrer zu sehen, doch nur ein Gesicht ist durchgestrichen.
„Oh oh, er will mich.“ flüstert Frau Heinzelmann.
Kapitel 22
„Endlich sind Sie da! Was hat denn so lange gedauert?“
„Ein Hallo wäre auch mal schön. Ich musste länger arbeiten als sonst, immerhin sollten alle π Symbole verschwinden“, entschuldigt sich Herr Marquard. „Außerdem bin ich nur eine Minute zu spät.
„Jaja. Wissen Sie was: Schwamm drüber, wir haben wichtigeres zu tun.“
„Verraten Sie mir jetzt, wie Sie es schaffen, die Ruhe zu bewahren, wenn Sie wissen, dass man Sie umbringen möchte?“
„Ich habe einen Plan, aber bevor ich das tue, wiederhohlen wir alles was wir wissen. Ich habe eine Liste, auf der alles draufsteht, was wir bis jetzt über die Tode herausgefunden haben:
1: Herr Schreiber wurde am Freitagmorgen im Musikraum von einer Klaviertaste (Uschi)
umgebracht.
2: Herr Golz wurde am Freitagvormittag nach einem Feueralarm von einem sehr riskantem
Kugelschreiberwurf umgebracht.
3: Frau Epp wurde am Dienstagmorgen im Büro von Herr Nowack gefunden. Todesursache unklar.
4: Herr Fritsch wurde am Dienstag kurz nach der Entdeckung Frau Epps im Physiksaal
umgebracht. Todesursache ist unklar.
5: Herr Nowack wurde am Donnerstagmorgen im Konferenzraum umgebracht. Todesursache unklar.
„Mehr wissen wir nicht über ihre Tode. Aber ich erzähle Ihnen jetzt meinen Plan“, flüstert Frau Heinzelmann.
23
„Bereit für unser Vorhaben, Herr Marquard?“
„Naja, nicht ganz. Immerhin schweben Sie dabei in großer Gefahr. Und anders geht es wirklich nicht?“
„Nein, ich glaube nicht.“
„Dann machen wir uns mal an die Arbeit. Musste es wirklich sein, dass wir um 5:00 Uhr schon an der Schule sind? Die anderen kommen doch erst in zwei Stunden?“
„Der frühe Vogel fängt den Wurm. Und außerdem haben wir noch viel Arbeit vor uns.“
„Dann mal rasch ans Werk.“
*
Zwei Stunden später steht alles an seinem Platz und ist bereit für den Auftritt des Mörders.
„Ich finde, wir haben das toll gemacht“, freut sich Herr Marquard, doch er wird unterbrochen: „Es müsste gleich soweit sein, verstecken Sie sich“, sagt Frau Heinzelmann und schaut dabei skeptisch auf die Uhr.
„Gleich müsste es passieren. Herr Marquard, Sie halten sich an den Plan und greifen nur im größten Notfall ein. Ich bringe mich in Position. Es kann nicht mehr lange dauern.“
Frau Heinzelmann hat Recht. Denn nach ungefähr einer halben Stunde – es ist gerade 7:14 – hört man, wie die große Eingangstür auf geht, wie jemand die Treppen hochgeht und den Gang zum Lehrerzimmer lang schleicht.
Dann öffnet sich die Tür ganz leise, Millimeter für Millimeter. Schritte bewegen sich langsam durchs Lehrerzimmer, zu Frau Heinzelmann die an ihrem Schreibtisch seelenruhig ein Buch liest.
Das Buch des Mörders.
Und dann hört man ihn sagen:
„Wie ich sehe, gefällt Ihnen mein Buch.“
Genau in diesem Moment schaut Frau Heinzelmann in das Gesicht des Mörders und murmelt:
„Sie hatten auch schon mal einen besseren Tag π. Oder sollte ich sagen…“
24
„Oder sollte ich sagen Herr Kilian.“
„Woher wissen Sie, wer ich bin?“
„Sie haben gute Arbeit geleistet, fünf Lehrer in einer Woche. Das schafft nicht jeder.“
„Und Sie werden die sechste sein.“
„Nicht so schnell. Davor hätte ich noch ein paar Fragen an Sie.“
„Wenn es nichts Anderes ist, fragen Sie.“
„Also, ich fand es ja sehr schlau von Ihnen, dass sie Herrn Schreiber im Musikraum umgebracht haben. Nichts hat auf Sie hingedeutet. Aber Sie haben eins nicht bedacht, als sie Uschi eine ihrer Tasten entrissen haben: Herr Dorn, dem Sie das alles in die Schuhe schieben wollten, würde seiner Uschi so etwas niemals antun. Den Mord an Herr Golz konnten Sie sauber und glatt über die Bühne bringen. Doch dann schreiben Sie als Mörder nochmal eine Nachricht. Sie dachten nicht mal daran, dass wir Ihre Handschrift schon mal gesehen haben könnten. Und wenn wir gerade schon bei Fehlern sind: Als sie uns sagten, wo Frau Epp ist, das war am Freitag. Dort haben Sie sich auch verraten: Warum wussten Sie wo sie ist? Weil sie ihr nächstes Ziel war. Und danach ging es Herrn Fritsch an den Kragen. Sie hatten ein perfektes Alibi. Herr Zimmer hat sie auf dem Klo gesehen. Aber, was ist, wenn ich Ihnen sage, dass Sie sich da endgültig verraten haben? Denn immerhin könnten Sie Herrn Fritsch umgebracht, dann aufs Klo für ihr Alibi gegangen sein und dann erst um Hilfe geschrien haben. Sie haben es genauso gemacht, nicht wahr? Dann nochmal zu ihrem Handschriftlichen Brief: AAAAAAAAA AAAAAA, Ihr ernst? Alexander Kilian. Das hätte jeder herausfinden können. Nun bleibt nur noch der Mord an Herrn Nowack: Sie wussten, dass er früher da sein wirdn um alles vorzubereiten. Dieser Mord war wie der von Frau Epp am leichtesten, am unsichtbarsten. Jetzt stellen sich mir aber nur drei Fragen: Erstens, was wollten Sie mit den Morden erreichen? Es hat etwas mit der Big Band auf sich. Denn sie wollten ja aufhören. Zweitens, warum Frau Epp? Gut, bei den Anderen verstehe ich´s ja noch. Die gehören ja irgendwie alle zur Big Band. Aber warum Frau Epp? Drittens, warum immer π? Sie hätten sich alles aussuchen können. Alles andere kann ich mir erklären, nur das nicht.“
„Es macht keinen Unterschied, wenn ich Ihnen das jetzt sage, in fünf Minuten sind Sie sowieso tot. Zu ihrer ersten Frage: Sie haben Recht. Ich wollte endlich als der Tenorhorn-Spieler gesehen werden, der ich bin. Nicht als der Typ hinten in der letzten Reihe, der Bass vom Dienst. Aber sie wollten nicht auf mich hören. Herr Nowack hat mich beinahe gezwungen mitzuspielen. Doch dann war er schon tot und hat jetzt nichts mehr zu sagen. Und das mit Herr Dorn war nicht beabsichtigt. Es war Zufall, doch irgendwann nutzte ich es aus. Es half, euch zu verwirren. Zu Ihrer zweiten Frage kann ich ihnen so viel sagen: Frau Epp sah mich, als ich Herrn Schreiber ausgeschaltet hatte. Sie hatte etwas krachen gehört und kam, um nachzusehen. Doch sie erkannte mich nicht. Sie sah nur den toten Körper und ist weggerannt. Ich musste sie beseitigen, sie wusste zu viel. Eigentlich wollte ich das während des Feueralarmes machen, aber ihr kamt mir zuvor und dann war sie weg. Und aus Frust über den gescheiterten Mordversuch musste Herr Golz hinhalten. Und jetzt zu Ihrer letzten Frage. Ich finde π ist sehr interessant und ich wollte euch ein bisschen verwirren. Ich bekenne mich schuldig, aber das wird hier keiner erfahren, da Sie gleich tot sein werden. Irgendwelche letzten Worte?“
„Seien sie sich da nicht so sicher. Herr Marquard, bitte öffnen Sie die Tür für unseren liebenswürdigen Kollegen hier.“
„Wie, nein! Das kann nicht sein. Nein!!!“
„Pech gehabt Herr Kilian. Wie jede gute Geschichte geht auch diese hier zu Ende. Apropos Geschichte, hier ist Ihr Buch. Ich glaube, das werden sie jetzt brauchen, als Beschäftigung.“
*
„Ach wie schön, Ende gut alles gut! Und das alles nur Dank ihnen Frau Heinzelmann.“
„Aber ohne Sie hätte ich das niemals geschafft, Watson.“
„Sie haben mich Watson genannt! Juhu. Und mich gelobt!“
„Sie haben es sich auch verdient.“
Ende
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